Rabet 1978 vs. 2016

LE-03Wenn man heute von der Reclamstraße aus ins Rabet geht, dann kommt man in eine hügelige Parklandschaft mit großen Rasenflächen und vielen (jungen) Bäumen. Mit Blick nach Osten kann man den Turm der Lukaskirche und hinter dem Baumgrün Volkmarsdorfer Neubauten sehen.

Und, kaum zu glauben, noch vor vierzig Jahren befand sich hier der Ortskern von Neuschönefeld – viele kleine Häuser!

Seit Mitte des Jahres 1975 beschäftigte sich das Büro des Chefarchitekten der Stadt Leipzig mit Unterstützung der Bauakademie der DDR mit der langfristigen Umgestaltung der Leipziger Ostvorstadt [siehe Artikel der Zeitschrift ,,Architektur der DDR“, Heft 6/1977, S. 346-351]. Dabei ging es auch um die Wohngebiete von Neustadt und Neuschönefeld und die Gestaltung eines neuen Freizeitparks mit dem Namen ,,Rabet“, der an eine alte Schönefelder Flurbezeichnung anknüpfte.

nsf-rabet.77_02Dieser Freizeitpark sollte ursprünglich eine Fläche von 4,3 ha umfassen. Dafür waren Abriss und Verlagerung von 565 Wohneinheiten und 3180 m² Bruttogeschossfläche für Gewerbe notwendig.

Im Jahr 1976 begann man mit dem Flächenabriss. Das betraf auch unsere damalige ,,Wohnung“ in der Melchiorstraße 14 und die meisten Häuser zwischen Neustädter / Konrad- / Hermann-Liebmann- / Marthastraße und Rabet.
Das folgende Bild (links) habe ich im Oktober 1978 in der Höhe Thümmelstraße mit Blick Richtung Osten aufgenommen (vergleiche auch Bild oben).

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Zur besseren Orientierung rechts ein detaillierter Ausschnitt aus einem alten Stadtplan mit der Kennzeichnung erkennbarer alter Gebäude an der Hermann-Liebmann- und der Marthastraße.

Hermann-Liebmann-Straße, Häuser von links
Nr. 70 an der Ecke Zollikoferstr., vor dem Turm der Lukaskirche;
Nr. 60 (einzeln stehendes Haus); Nr. 56 und nach kleiner Lücke die Nr. 54

Marthastraße, schräg nach rechts verlaufend
Nr. 26; Nr. 24 und nach kleiner Lücke die Nr. 22; Nr. 20 ist bereits abgerissen, daher folgen nach dieser Lücke die Häuser Nr. 18 und 16

Ein historisch wertvolles Foto – die alten Häuser wurde in den 1980er und 90er Jahren alle abgerissen.
Der Rabet-Park wurde bis 2007 auf 8,4 ha erweitert.

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